
Nürnbergs Trainer Michael Köllner brachte im Vergleich zur 0:7-Klatsche in Dortmund vier Neue: Für Bauer, Erras, Fuchs und Kubo standen Petrak, Löwen, Matheus Pereira und Ishak in der Startelf.
Auch Düsseldorfs Coach Friedhelm Funkel hatte gegenüber der 1:2-Heimniederlage gegen Leverkusen ein Quartett neu an Bord. Lukebakio, Usami (beide Startelfdebüt), Bodzek und Ducksch kamen für Sobottka, Stöger, Raman und Hennings zum Zug.
Vorsichtiges Taktieren stand in Nürnberg zu Beginn auf dem Zettel – von beiden Seiten. Bei überschaubarem Tempo legten die Kontrahenten Wert auf eine sichere Defensive und im Aufbau auf Ballkontrolle. Spielerisch etwas reifer wirkte die Fortuna, den ersten gefährlichen Ansatz verzeichnete aber der Club (Ishak, 12.).
Aus dem Spiel heraus tat sich nicht viel, vielleicht nach einem Standard? Der FCN hatte sich eine Eckballvariante ausgedacht, Mühl verfehlte die Führung nur knapp (20). Es war die Initialzündung für die Franken für mehr Offensivgeist. Petrak (22.) und Leibold (24.) versuchten sich aus der Distanz, ehe Lukebakio den nach vorne geeilten Leibold im Strafraum von den Beinen holte – Elfmeter, den Behrens sicher verwandelte (28.).
Zeit für mehr Initiative der Rheinländer. Doch wirklich energisch setzte die Funkel-Elf den Hausherren zunächst nicht zu. Es war ein schlampig ausgeführter Freistoß von Leibold, der fast zum 1:1 geführt hätte – aber der durchgebrochene Lukebakio scheiterte frei vor Bredlow am Keeper (33.).
Bis zur Pause drehte danach Düsseldorf an der Ballbesitzschraube. Glück für nun abwartend agierende Nürnberger, dass Ayhan seinen Kopfball nicht richtig traf (41.). Bredlow war noch gegen Morales Schlenzer auf dem Posten (42.), dann ging es in die Kabine.
Mit Palacios für Matheus Pereira und einem gefährlichen Distanzschuss von Ducksch (46.) startete der zweite Abschnitt, der ansonsten zunächst wieder verhalten daherkam. Nur Abseitstore hüben wie drüben (Ishak, 54., Ducksch, 57.) durchbrachen viel Ballgeschiebe und zu durchsichtige Angriffsaktionen auf beiden Seiten.
Die Fortuna machte das Spiel gegen einen defensiven wie passiven Club, agierte aber wenig druckvoll. Die Köllner-Elf lauerte auf Konter – mit Erfolg: Behrens schlug den Ball aus der Abwehr, den Bodzek Richtung eigenes Tor verlängerte. Ishak ging auf und davon, behielt frei vor Rensing den Kopf oben und schoss ins linke Ecke ein (64.).
Danach entwickelten die Gäste mehr Zug zum Tor. Gießelmanns Freistoß klärte Margreitter per Kopf (71.), den kernigen Fernschuss des nun immer wieder anschiebenden Verteidigers parierte der zuverlässige Bredlow (74.). Auch Zimmers Fernschuss ging vorbei (77.), ehe Löwen die Entscheidung vorbereitete: Der Mittelfeldspieler trickste Morales vor dem Strafraum aus, steckte auf Palacios durch, der den herausstürzenden Rensing zum dritten Mal überwand (78.).
Damit war die Messe gelesen, Misidjan verpasste sogar noch das 4:0 (83.). Nürnberg hatte auf die Klatsche von Dortmund die richtige Antwort gefunden und siegte verdient, wenn auch etwas zu hoch und bleibt Angstgegner der Fortuna (Letzte 14 Heimspiele im Oberhaus: 13 Siege, ein Remis).
Nürnberg gastiert am kommenden Sonntag (18 Uhr) in Leipzig. Düsseldorf empfängt einen Tag zuvor um 15.30 Uhr Schalke 04.
★ 57. Minute: Ducksch trifft nach einem Klasse-Angriff von Düsseldorf ins kurze Eck. Aber: Auch er stand knapp im Abseits – kein Tor!
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NÜRNBERG – Wer hätte das gedacht? Trotz des Dortmund-Debakels beendet der 1. FC Nürnberg diese Englische Woche mit sechs Punkten und einem positiven Gefühl. Gegen Fortuna Düsseldorf zeigte der Club eine Leistungssteigerung und gewann mit 3:0. Ein klarer Sieg, der aber nicht immer so klar war. Das und mehr verrät die Match-Statistik!
Für Spieler, Verantwortliche und Fans des 1. FC Nürnberg war die erste Englische Woche der noch jungen Bundesliga-Saison eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Auf den ersten Sieg gegen Hannover 96 (2:0) folgte am Mittwoch eine historische 0:7-Auswärtspleite bei Borussia Dortmund. Nur drei Tage später lieferte das Team von Michael Köllner aber die passende Antwort und schickte Mitaufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 3:0 nach Hause.
Nach dem 3:0 über Fortuna Düsseldorf grinsten Spieler und Verantwortliche des 1. FC Nürnberg um die Wette. Aber auch auf den Rängen im Max-Morlock-Stadion herrschte nach dem Abpfiff grenzenlose Freude.
★ 20. Minute: Nach einer cleveren Eckball-Variante von Nürnberg zieht Mühl aus elf Metern ab – abgefälscht, knapp vorbei.
Ein deutliches Ergebnis, das aber nicht den Leistungsunterschied beider Mannschaften wiederspiegelt. Der Club gewann zwar verdient, die Düsseldorfer waren aber in vielen Bereichen des Spiels überlegen. Fortuna hatte mehr Ballbesitz (59 Prozent), gewann mehr Zweikämpfe (54 Prozent), schlug häufiger Flanken und gab zwei Torschüsse (insgesamt elf) mehr ab als der Club. Doch entscheidend ist bekanntlich, welche Zahlen nach dem Schlusspfiff auf der Anzeigetafel erscheinen. Und dort flimmerten nach 90 Minuten eine drei und eine Null über die Bildschirme im Max-Morlock-Stadion.
2:0 gegen Hannover, 0:7 in Dortmund, 3:0 gegen Düsseldorf: Am Ende der Englischen Woche wirkt der 1. FC Nürnberg wie berauscht. Gegen Düsseldorf überzeugte der Club mit einer cleveren Leistung.